Was braucht ein Kind im Waldkindergarten?
- Waldrucksack mit verschließbaren Schnallen
- Sitzmatte
- Trinkflasche (im Winter Thermoskanne) ca. 0,5l
- Brotdose
- Outdoorkleidung (Zwiebellook)
- festes Schuhwerk
- Mütze
Die Kinder werden von den Eltern zum Spielplatz gebracht und begrüßen die ErzieherInnen per Handschlag.
Pünktlich um 8:15 Uhr „satteln wir die Hühner“ (d.h., dass wir uns abmarschbereit machen und die Rucksäcke aufziehen). Wir starten, ermuntert durch unser Lied „Guten Tag wie ist das schön…“ in Richtung Wald. Wenn wir die Straße entlang zum Wald laufen, gehen wir in Zweier Reihen und die älteren Kinder nehmen die Jüngeren an die Hand.
Schon unterwegs schmieden manche Waldameisen die ersten Pläne, was sie mit wem spielen wollen. Ebenso werden die ersten Entdeckungen und Beobachtungen gemacht. Interessantes wird allen gezeigt wie zum Beispiel Insekten, Pflanzen, Vogeleier.
Am Waldweg angekommen, wird die Zweier Reihe aufgelöst und die Kinder können freilaufen.
Unser erstes Ziel ist der Bauwagen. Zuerst wird eine „Trinkpause“ gemacht und anschließend findet der Morgenkreis statt. Wir zählen gemeinsam die Kinder, begrüßen uns und den Tag und singen Lieder, machen Finger- und Kreisspiele.
Dann wird gemeinsam entschieden zu welchem Platz wir laufen, was wir dort unternehmen wollen und welches Material wir benötigen. Je nach Entfernung und einzuschlagendem Weg wird der Bollerwagen gepackt: Erste-HilfeTasche, Klappspaten, Toilettenpapier, Bastelmaterial, Hängematten, Brennholz, Werkzeuge, Bücher, Decken usw. Vier (Kinder-) Pferde werden genannt, die dann den Bollerwagen ziehen.
Dann machen wir uns gemeinsam auf den Weg zum geplanten Ziel, wobei der Weg auch zum Ziel gehört! Auch hierbei geschieht sehr viel: beispielsweise werden Stöcke zu Kehrmaschinen, Pferden, Staubsaugern oder Zauberstäben. Schätze (Blätter, Steine) werden entdeckt.
Pflanzen und Tiere werden beobachtet, bestaunt und bestimmt.
Sobald wir das Tagesziel erreicht haben, beginnt die Frühstückszeit. Ein von uns kreierter
Frühstücksspruch (auf Pfälzisch versteht sich!) wird gesprochen. Jedes Kind entscheidet frei, wo und mit wem es frühstücken will, solange es sich in Sichtweite der ErzieherInnen befindet.
Die Sitzmatten und Brotboxen werden ausgepackt und das Frühstück geht los. Dabei wird wiederum erzählt, geplant oder auch Essen getauscht. Wir achten darauf, dass das Frühstück ruhig verläuft.
Jetzt kann freigespielt werden und/ oder an Angeboten der ErzieherInnen teilgenommen werden.
Um 11:00 Uhr machen wir eine Trinkpause. Danach folgt eine Waldameisenversammlung.
Montags besteht die Versammlung aus einer Wochenendrunde, bei der die Kinder von ihren Erlebnissen am Wochenende berichten. Dies wird von Handpuppen moderiert.
An anderen Tagen können bei der Versammlung beispielweise Bewegungsspiele, Achtsamkeitsspiele, „Sprachunterricht“ oder Vorlesen angeboten werden. Im Kreis können wir weiterhin Geschichten erzählen, Lieder singen, aktuelle Ereignisse besprechen. Manchmal wird die Versammlung zur Klärung genutzt und manche Gruppenregeln oder Verhaltensmaßnahmen werden besprochen, wiederholt, erklärt und eingeübt.
Ab und an ist es auch möglich, dass wir keine Versammlung einberufen. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn wir merken, dass die Kinder besonders harmonisch und friedlich spielen.
Diese Momente sind für die ErzieherInnen eine wunderbare Gelegenheit, die Kinder zu beobachten.
Im Anschluss an die Waldameisenversammlung werden die Rucksäcke wieder aufgezogen und der Rückweg beginnt, der sich ähnlich wie der Hinweg gestaltet.
Am Bauwagen angekommen wird das Material eingeräumt und der Abschlusskreis wird gebildet. Oft wird dabei der Tag analysiert und reflektiert. War der Tag schön? Was hat Euch heute gefallen beziehungsweise nicht gefallen? Besondere Ereignisse werden noch einmal thematisiert.
Am Spielplatz angekommen verabschieden sich die abgeholten Waldameisen wieder per Handschlag und Blickkontakt und gehen nach Hause.